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Kurznachrichten
25.10.2024

Virtuelle Fahrt durch den Urwald
Das Artstübli in Basel zeigt mit der multimedialen Rauminstallation «Klimax» von Nadine Cueni die «ewige Baustelle» Urwald mit Bildern des Bündner Urwalds «Scatlè».
Das Bündner Waldstück «Scatlè» gehört zu den letzten Urwäldern der Schweiz, die der Bewirtschaftung durch den Menschen entgangen sind. Zu verdanken ist dies auch dem Schweizerischen Forstverein, der 1910 den Bewirtschaftungsverzicht mit der Gemeinde Brigels vertraglich sicherte. «Scatlè» bildet die Kulisse für die multimediale Rauminstallation «Klimax» der Basler Künstlerin und Biologin Nadine Cueni. Sie zeigt in einer Kamerafahrt durch einen digitalen Waldtempel die Instabilität der «ewigen Baustelle» Urwald, die ein stabiles Gleichgewicht erst ermöglicht. Die Ausstellung ist bis zum 21. Dezember 2024 im Artstübli in Basel zu sehen.
artstuebli.ch
Bitscher Wald am Scheideweg
Ein Jahr nach dem verheerenden Waldbrand in Bitsch (VS) sind im betroffenen Gebiet immer noch kaum Spuren von Leben sichtbar. Das Schweizer Fernsehen SRF hat sich für die Sendung «Einstein» mit dem Förster Peter Aschilier und dem WSL-Forscher Thomas Wolgemuth im zerstörten Schutzwald umgesehen. Die Analyse älterer Waldbrandflächen im Schweizerischen Nationalpark und im Wallis lässt hoffen, dass eine Erneuerung der Vegetation in Bitsch möglich und eine Chance für das Entstehen eines klimaangepassten Waldes ist. Der hohe Schalenwildbestand spricht derzeit aber eher dagegen. Die Sendung ist unter bit.ly/waldbrand-bitsch-einstein verfügbar.
11.9.2024, SRF
125 Jahre im Dienst des Forstpersonals
Der Verband Schweizer Forstpersonal (VSF) feiert sein 125-jähriges Bestehen. Anlässlich der Delegiertenversammlung am 13. September 2024 in Zürich besuchten die Mitglieder das Waldlabor auf dem Hönggerberg und diskutierten über aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und den Erhalt der Biodiversität. Der VSF vertritt die Interessen des Forstpersonals öffentlicher und privater Betriebe und setzt sich für eine starke und effiziente naturnahe Forstwirtschaft ein.
foresters.ch
Richtpreise für Holz aus Schweizer Wäldern
Branchenorganisationen im Schweizer Holzmarkt können künftig Richtpreise aushandeln, ohne ein kartellrechtliches Verfahren zu riskieren. Die parlamentarische Initiative von Ständerat Daniel Fässler (Die Mitte), die eine entsprechende Anpassung des Waldgesetzes verlangte, wurde in der Herbstsession der Eidgenössischen Räte angenommen. Richtpreise sind Preisempfehlungen und dienen den Marktteilnehmenden als Orientierung. Die Unternehmen müssen sie nicht einhalten.
27.9.2024, parlament.ch
Bündner Holzvermarktung vor Wachstumssprung
Die Holzvermarktung Graubünden AG (HVM) öffnet sich für private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger. Das von Forstrevieren und Gemeinden getragene Unternehmen stehe vor einem Wachstumssprung, heisst es in einer Mitteilung. Die HVM, deren Kerngeschäft die Rund- und Energieholzvermarktung ist, werde ab 2025 diversifizieren und mit dem neuen Kapital in kommunale Holzwärmeverbünde investieren. Mit der Öffnung des Aktionariats könnten private und institutionelle Anleger erstmals an der Wertschöpfung des Bündner Walds teilhaben.
2.10.2024, Medienmitteilung
Deutscher Wald wird zur Kohlenstoffquelle
Die Waldfläche in Deutschland ist stabil, der Holzvorrat hingegen abnehmend. Das zeigen die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur. Gründe für die Abnahme des Holzvorrats sind Schäden als Folge von Stürmen, Trockenheit und Käferbefall. Deshalb speichert der Wald heute 41.5 Millionen Tonnen Kohlenstoff weniger als noch 2017 und ist von der Kohlenstoffsenke zur Kohlenstoffquelle geworden. Die Bestandesaufnahme zeigt aber auch eine positive Entwicklung: Der Anteil der Mischwälder hat von 2012 bis 2022 von 77 auf 79 Prozent zugenommen.
8.10.2024, Medienmitteilung
Bäume umarmen statt fällen
In Finnland fand im August zum fünften Mal die Weltmeisterschaft im Baumumarmen statt – organisiert von einer Familie, für die ihr Wald mehr ist als ein Holzlieferant.
Eigentlich hätte der Privatwald bei Sirkka, 170 km nördlich des Polarkreises, abgeholzt und neu aufgeforstet werden sollen. Doch der Besitzer wollte den üblichen Wirtschaftszyklus durchbrechen. Er entwickelte Ideen, um auf den Kahlschlag verzichten und trotzdem ein Einkommen erzielen zu können. Jetzt können seine Gäste im «Halipuu Forest» in der Hängematte übernachten, Kaffeekreationen vom offenen Feuer geniessen oder einen Baum adoptieren. Grosse Beachtung findet im August jeweils die «TreeHugging World Championship» in den Disziplinen Geschwindigkeit, Hingabe und Freestyle statt. Die Gesamtsiegerin 2024 stammt aus Vietnam.
halipuu.com

Purtret d’ün bös-ch da god da muntogna
Arve, Arbe, Zirbe, Zirbelkiefer: Pinus cembra hat viele Namen und geniesst unter den föhrenartigen Waldbaumarten im Alpenraum eine herausragende Stellung. In ihrem Lebensraum an der Waldgrenze ist die rasante Klimaveränderung für die langlebige Arve eine grosse Herausforderung. Die WSL hat Biologie, Ökologie, wirtschaftliche Bedeutung und Zukunftsaussichten der Arve in einem Merkblatt 2022 ausführlich beschrieben. «Die Arve – Portrait eines Gebirgswaldbaumes» ist nun auch auf Rätoromanisch erhältlich («Il dschember – purtret d’ün bös-ch da god da muntogna»).
wsl.ch
Kostenlose Beratung für Holzbauten
Im Kanton Aargau erhalten Bauherrschaften und Planende von unabhängigen Architekten eine kostenlose Erstberatung für das Bauen mit Holz. Das Angebot sei ein «bedeutender Schritt hin zu nachhaltigem und zukunftsorientiertem Bauen», schreibt Pro Holz Aargau anlässlich der Lancierung des Beraterpools am 24. September 2024. Bei der Beratung von Bauherrschaften möglichst früh im Planungsprozess gehe es darum, Vorurteile gegenüber dem Holzbau abzubauen. Pro Holz Aargau erbringt diese Sensibilisierungsarbeit im Auftrag des Kantons.
proholz-aargau.ch
Unterstützung für den Ästigen Stachelbart
Die Bedeutung von Pilzen für das Ökosystem Wald ist bekannt. Wenig weiss man hingegen darüber, wie bedrohte Pilze gefördert werden können. Der Nationalpark Bayrischer Wald und die Universität Bayreuth erproben jetzt erstmals in Mitteleuropa gezielte Massnahmen zur Wiederansiedelung seltener Pilzarten. Dabei werden Hyphen von zehn Arten im Labor kultiviert und auf Holzdübeln in rund 400 Stämme von Wirtsbäumen eingebracht. Zu den verwendeten Pilzarten gehören etwa der Duftende Feuerschwamm oder der Ästige Stachelbart. Sie sind auf Totholz bestimmter Baumarten angewiesen.
8.8.2024, Medienmitteilung
Austausch rund um Schweizer FSC-Holz
«Wo können wir uns gegenseitig unterstützen, um den Einsatz von FSC-Holz effektiver und wirtschaftlich erfolgreicher zu gestalten?» So lautet eine der zentralen Fragen, die an einer Roundtable-Veranstaltung von FSC Schweiz am 26. November 2024 in Zürich diskutiert werden soll. Das Ziel des Austauschs sind konkrete Lösungen für die täglichen Herausforderungen im Umgang mit FSC-zertifiziertem Holz. Teilnehmen können Anbieterinnen und Abnehmer von FSC-Holz entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Auch Branchengrössen wie Coop, Jumbo, Swiss Krono und Obi werden vertreten sein. Anmelden kann man sich bis am 17. November.
fsc-schweiz.ch/news/roundtable